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Rundwanderung mit Kletterei
über den Sorgschrofen zum Zinken.
bei Unterjoch/
Jungholz 20. Oktober 2003
Bei einer Fahrt von Wertach zum Oberjoch ist mir die Bergkette mit ihren vielen Zacken aufgefallen. Die Karte wies einen netten Rundgang, ausgehend von Unterjoch, aus. Am Ortsanfang gibt es einen großen, gebührenpflichtigen Parkplatz.
Von der Kirche aus führt eine Forststraße links durch den Wald bis zur großen Weide vom Älpele.
Bei der Bergstation des Skilifts wird der Weg unklar, aber man muss sich einfach nur einen der vielen Pfade den Hang hinauf zum Grat anvertrauen. Nun ist es wieder eindeutig, aber nun beginnt es auch "interessant" zu werden.
Und nun geht es steil den Abhang hinauf und so mancher benutzt seine Hände. Wer sich beim Blick nach unten nicht sicher ist, dort auch wieder sicher hinunter zu kommen, sollte seinen Ehrgeiz überwinden und umkehren, denn hinauf kommt man immer viel besser als hinunter.
Ein herrlicher Ausblick auf die Berge und ein tiefer Blick in's Tal spalten das Herz. "Wenn ich ein Vöglein wär...", aber es geht den Grat hinauf zum Vorgipfel des Sorgschrofen.
Schwindelerregend der Ausblick, schwindelerregend der Blick in die Tiefe. Trittsicherheit, d.h. auf keinen Fall sich auf den Hosenboden herab lassen und hinunter zu kriechen versuchen. Wer seinen Körper aus Angst zum Hang hin neigt, kommt unweigerlich in's Rutschen, was Absturz bedeutet. Trittsicherheit kann man sich durch häufiges Berggehen allmählich aneignen. Man muss sein Schuhwerk kennen, wissen, wieviel Neigung man verkraftet und seine Angst in Grenzen halten. Ich habe Bergsteiger beobachtet und auch darum beneidet, die leichtfüßig über beängstigende Stellen hinweggeschritten sind. Wer dagegen bei jedem Tritt stehen bleibt und krampfhaft versucht, heraus zu finden, ob's rutscht, sollte das in ungefährlichem Gelände - unten - erproben, bis auch er die Leichtfüßigkeit besitzt. Deshalb stehen auch die Hinweisschilder: "Nur für Geübte" an den Wegweisern.
Blick hinüber zum Zinken. Die Gebirgs-Faltung verläuft hier überwiegend senkrecht, was zu den schönen Felstürmen geführt hat.
Rückblick zum Sorgschrofen. Der Abstieg ist mit vielen Stahlseilen gesichert.
Bevor man auf den Zinken steigen kann, muss man dieses Nadelöhr passieren. Wahrscheinlich haben sich die Wanderer in entgegengesetzter Richtung auch ständig Sorgen gemacht, den Sorgschrofen nicht erreichen zu können.
Hinter dem Nadelöhr geht es rechts hinauf wieder durch eine Felsspalte und dann links hinauf, immer den Stahlseilen folgend.
Obwohl wir nur uns (nur) auf 1635m Höhe befinden haben wir einen herrlichen Rundblick. Der geringen Höhe verdanken wir es auch, dass der Fels mit kräftigen Latschenbäumen, es sind die stärksten, welche ich je gesehen habe, und einer verwegenen Flora ausgestattet ist. Wer den richtigen Zeitpunkt erwischt, hat schneebedeckte Gipfel rings um und kann hier noch trocken stehen.
Ein Blick hinunter auf die Gaststätte Rehbach und zurück zum Zinken.
Der Abstieg zieht sich lang bis zum Zehrerhof. Dann folgen wir der Straße wieder nach Unterjoch. Einen herzlichen Dank an den Schutzengel, der hier viel zu tun hat und die Kirchturmuhr verrät, wie lange ich doch für diese wunderschöne Runde gebraucht habe.
Weitere empfehlenswerte Touren in dieser Region sind die Vilsfälle und die Schleierfälle des Rehbach Tobels.
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