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Pfingsten 2002 und 2005
Traditionell Segnung der Füssener Fluren
17. Mai 2005

Pfingstmontag um 7.30 Uhr Flurumgang mit Magnusstab; Wettersegen/Kreuzpartikel; Magnuserde und Weihwasser. Treffpunkt Basilika St. Mang.

Über das Leben des Heiligen Magnus 
kann fast nichts berichtet werden. Die Vita besteht zum größten Teil aus Legenden, und die wenigen biografischen Angaben lassen keine sicheren Aussagen zu. 

Der Drache ist allgegenwärtig. Er verweist auf die bekannteste Legende aus der Vita des Heiligen - die Vernichtung eines gar greulichen Monsters, das bei Roßhaupten wenige Kilometer nördlich von Füssen eine Schlucht versperrte. Er ersetzte schon sehr früh den Bären, der die Gefahren der Natur symbolisiert, die durch den heiligen Mann gebändigt wurde. Der Bär aber wurde Attribut des Heiligen Gallus.

Auch Primärreliquien sind kaum erhalten. Zentrum der Verehrung ist der Magnusstab, sein Wanderstab, den er der Legende zufolge von seinem Lehrer Gallus (und dieser wiederum von Columban) erhalten hatte. Der Füssener Magnusstab selbst ist im Laufe der Zeit um etliche Späne verkleinert worden. Diese sind als Reliquien in andere Stäbe eingefasst. 
Der Magnusstab ging mehrmals auf Wanderschaft - bis nach Chur - um Maikäfer- und Mäuseplagen zu bannen. Magnuswasser - d.h. am Tages des Heiligen geweihtes Wasser - wurde in früheren Jahrhunderten als "Pflanzenschutzmittel" verwendet. Dass Stab und Wasser durchaus geholfen haben, zeigen einige vorzügliche Votivbilder.

Wie Unterlagen im Stadtarchiv Füssen belegen, wurde der Magnusstab schon 1636 nach Bernbeuren ausgeliehen. Auch 1783 stellte der Pfarrer von Bernbeuren das alleruntertänigste Ansuchen, den Stab des hl. Magnus nach Eschach ausleihen zu dürfen, damit er hier Wunder wirken könne. (Quelle: Kirchen Bernbeuren)

Im Kreis Imboden, in Bonaduz, steht noch heute isoliert auf dem Feld die Magnuskapelle (Sogn Mang). Der heilige Magnus ein Jünger von Kolumban, der das Benediktinerkloster in Füssen (im bayrischen Allgäu) gründete, wurde als Nothelfer gegen Engerlinge und anderes Ungeziefer angerufen. Von dort lieh man sich zudem den Wunderstab des Heiligen (Magnusstab) aus, um sich gegen derartige Plagen zu schützen. (Quelle: [PDF] Kulturforschung / Schweiz )

Vom Magnusstab ist es nur ein kurzer Schritt zu den zahlreichen Mirakeln, die sich um den Heiligen ranken. Als Bezwinger des Bären versprach er Schutz vor Naturgewalten, als Drachen- und Schlangentöter wurde er zum Helfer in der Bekämpfung von Ungeziefer.

Kirchenführung St. Mang

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Z.: Lasset uns beten.

Gott, du bist unser Vater und weißt, was wir zum Leben nötig haben. 
Du machst die Erde fruchtbar, so dass sie für uns Pflanzen und Früchte hervorbringt. 
Segne + die Arbeit, mit der wir unsere Felder bestellen. 
Gib günstiges Wetter, Regen und Sonnenschein zur rechten Zeit. 
Bewahre die Felder vor anhaltender Dürre und Nässe, vor schädlichem Frost und vor Hagel. 
Gib uns unser tägliches Brot. 
Lass uns die Gaben aus deiner Vaterhand empfangen und deine Güte dankbar preisen. 
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

Quelle: Benedicktionale

 

Nach einer kurzen Statio in der St. Basilika ziehen wir hinauf in Richtung Baumgarten.

  

  

Erste Segnung der Fluren. Auf dem Bild: Msgr. Karlheinz Knebel mit Magnusstab und sein Diakon Fredl Hoffmann mit dem Wettersegen.

  

Rechts oben liegt das Hohe Schloß.

  

Hinunter zur Kreuzung Kemptenerstraße-Ritterstraße.

Beim Kreisel links in Richtung Bad Faulenbach.

  

2. Segnung bei der St. Max Kapelle.

Weiter geht nun der Weg am Lech entlang zurück.

  

3. Segnung bei der Marienstatue. Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes + und des Heiligen Geistes, komme herab auf euch und auf die ganze Gemeinde, auf diese Felder  und Weiden und bleibe bei euch immerdar. Amen.

  

Das Faulengässchen entlang der Südseite der St. Mang Basilika hinunter zum Bürgerspital.

  

In diesem Jahr anschließender Patroziniums-Gottesdienst in der Heilig Geist Spitalkirche.

  

Über dem Volksaltar werden vier Reliquien des hl. Magnus in einem durchsichtigen Kreuz (1970) zur Schau gestellt: Knochensplitter (unten), Brustkreuz (links), Kelch (rechts) und Magnusstab (Mitte). Einzig die Knochensplitter sind authentische Reliquien von den Gebeinen des Heiligen, sie wurden 1972 von St. Gallen nach Füssen übertragen. Zwar stammen die anderen drei nicht aus der Zeit des hl. Magnus, doch standen sie über Jahrhunderte hinweg im Zentrum des Magnuskultes. Während das Brustkreuz eine moderne Nachbildung des 1806 verlorenen Originals ist, geht der silberne Magnuskelch auf das 13. Jahrhundert zurück, 1625 wurde er repariert.

Bedeutendste Reliquie ist der 1572 in Silber gefasste Stab. Er wurde 1469 in dem Grab unter dem Hochaltar entdeckt und galt fortan als Stab des hl. Magnus, der Stab, der nach der Überlieferung vom hl. Columban an den hl. Gallus weitergeeicht worden war und von diesem wiederum an den hl. Magnus.

Besonders im 17. und 18. Jahrhundert wurden ihm Wunderkräfte bei der Abwehr von Flurschaden durch Unwetter und Ungeziefer aller Art zugeschrieben, was dazu führte, dass er alljährlich in den Sommermonaten zur Feldersegnung in den ganzen Alpenraum ausgeliehen wurde.

Der Magnusstab, aufbewahrt im Kreuz über dem Volksaltar der Basilika St. Mang, wird bei der Prozession mitgeführt, um nach dem Vorbild des Hl. Magnus damit die Fluren zu segnen.

Quelle: Journal von und für Deutschland. 1784-92.  9.Jg.,7.St., 1792

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