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Karfreitag

Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt,
dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin.
Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue,
sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat.
Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir.
Er hat mich nicht allein gelassen,
weil ich immer das tue, was ihm gefällt. (Joh 8, 28-29)

Lautlos zieht der Priester in die Kirche ein und legt sich vollkommen vor den Altar. Die Geste vollkommener Unterwerfung wird sonst nur noch bei der Priesterweihe vollzogen.
Sich ganz und gar, mit seinem ganzen Leben, den Willen Gottes zu unterwerfen und mit aller Kraft ein Stellvertreter Christi zu sein, erbittet der Priester - und die ganze Gemeinde betet für Ihn im Angesicht der Kreuzigung Jesu um den Beistand Gottes.

Am Karfreitag werden traditionell die großen Fürbitten verlesen.

Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt. Kommt, lasset uns anbeten

Nach der Kreuzenthüllung folgt die Kreuzverehrung durch den Priester, die Ministranten und das ganze Volk.

Allmächtiger, ewiger Gott,
durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes
hast du uns das neue Leben geschenkt.
Bewahre in uns, was deine Barmherzigkeit gewirkt hat,
und gib uns durch den Empfang dieses Sakramentes die Kraft,
dir treu zu dienen.

  

Das Allerheiligste, die Eucharistie wird zur Kommunionfeier aus dem hl. Grab geholt. Dabei begleiten die Ministranten mit Leuchtern und Klappern, welche schaurig die Hammerschläge der Soldaten bei der Kreuzigung wiederhallen lassen, den Priester. Nach der Kommunion sprcht der Priester das Segensgebet:

Herr, unser Gott,
reicher Segen komme herab auf dein Volk,
das den Tod deines Sohnes gefeiert hat
und die Auferstehung erwartet.
Schenke ihm Verzeihung und Trost,
Wachstum im Glauben und die ewige Erlösung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Gott hält uns im Kreuz seines Sohnes
einen Spiegel vor,
damit wir uns erkennen -

wie wir sein können
(grausam, zerrissen, lieblos,
hoffnungslos und gleichgültig)

wie wir heute sind (?) und,

wie wir eigentlich sein sollten
(Erlöst, selig, glücklich, friedliebend)

 

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