Allgäuer
Zeitung; Arno Späth; 30.07.2007
Ins Tal der
Sinne über Brücke und Baumkronenweg
Visionen Geo-Pfade von Schwangau nach Pinswang, Füssen, Vils bis Pfronten
verbinden Voraussetzung: Die EU-Fördermittel fließen
Füssen | asp |
Das „Tal der Sinne“ in Bad Faulenbach hat bei seinen „Machern“ Feuer
entfacht. Und zu Visionen für neue Projekte geführt. In den nächsten
Jahren soll ein Netzwerk entstehen, das vorhandene oder noch zu bauenden
Pfade zusammenführt. Begriffe wie „Baumkronenweg“ oder „Erzgrubenpfad“
waren am Freitagabend bei der offiziellen Einweihung des „Tals der Sinne“
(wir berichteten) zu hören. Auch der Bau einer Brücke über den Lech im
Bereich Walderlebniszentrum Ziegelwies (WEZ) gehört zu den Visionen.
„Herr
Minister, da ist es aber nicht mit nur ein paar Euro getan“, schaute
Walter Ganseneder, Füssens Zweiter Bürgermeister und Vorsitzender des
WEZ-Trägervereins, nach vorne. Landrat Johann Fleschhut schlug in die
gleiche Kerbe: „Wir bleiben nicht auf den Lorbeeren sitzen. Unsere Ideen
sind so gut, dass sie in der neuen EU-Förderperiode berücksichtigt werden“,
zeigte er sich optimistisch und nahm Landwirtschaftsminister Miller in die
Pflicht: „Herr Minister, wir gehen davon aus, dass wir bei der Förderung
aus Brüssel dabei sind.“
Miller lobte am
Freitag das Faulenbacher Tal und den neuen Pfad der Sinne in den höchsten
Tönen. Er steht auch hinter der Vision, die Geo-Pfade zwischen Schwangau,
Pinswang, Vils und Pfronten mit dem zentralen Punkt Walderlebniszentrum
Füssen zu vernetzen. „Ich bin sehr dafür“, sagte er gegenüber unserer
Zeitung. Aber die Finanzierung müsse gesichert sein. Und: „Man kann
natürlich nicht alles auf einmal machen.“ Laut Forstdirektor Robert
Berchtold muss allein für den angedachten „Baumkronenweg“ beim WEZ und
dort die Brücke über den Lech mit Kosten von insgesamt rund zwei Millionen
Euro gerechnet werden.
Dank von allen
Seiten
Nur einen
Bruchteil dieser Summe verschlang das „Tal der Sinne“. Für den Bau von
„Dunkelraum zum Fühlen“, Barfußpfad in der Fischhauswiese oder den
neuen Pavillon in der Kneippanlage und anderes wurden 111 000 Euro
investiert. Hinzu kamen gut 50 000 Euro für touristische Vermarktung,
Ausbildung von Führern oder Agenturleistungen. Finanziert je zur Hälfte
aus EU-Fördergeldern und privaten Mitteln der Interessengemeinschaft (IG)
Bad Faulenbach. Nicht mitgerechnet die knapp 1000 geleisteten Stunden der
Arbeiter des WEZ, des städtischen Bauhofs und des
Landschaftspflegeverbandes oder des Kneippvereins für das neue
Kräuterbeet. Dafür und für die Hilfen der zuständigen Behörden dankten
sowohl Dr. Anni Derday für die IG Bad Faulenbach als auch Bürgermeister
Christian Gangl und der Landrat.
Gedankt wurde
auch dem Schöpfer. „Gott hat uns die Schönheit der Natur geschenkt“,
sagte bei der kirchlichen Segnung Monsignore Karlheinz Knebel. Er wie der
evangelische Stadtpfarrer Joachim Spengler gingen auf den im Gipsbruchweiher
installierten Bilderrahmen ein. Er sei Symbol für den richtigen Blick. „Das
ist das Programm des Evangeliums“, sagte Spengler: „Jesus steht dabei
wie ein Optiker, er schärft uns den Blick für das Wesentliche.“