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Über die alte Salzstraße vom Oberjoch durch den Alpsteigtobel
zum Moorweiher.

20. Mai 2007                      ca. 5 km und 114 Hm;

Tannheimer Tal - Vilsfall (1040 m):
Steig, Alte Salzstraße (1080 m) 700m;
Alte Salzstraße/Grenzstation (1164m) 1000m; 
Kummenbacher Kapelle (1060 m) 750m;
Moorweiher Floschen (1091 m) 1400m;
Vilsfall (1040 m) 1000m;

Wir fahren von Füssen über Pfronten, Grän, Tannheim nach Schattwald (Tannheimer Tal, Tirol). Beim Ortsende, dort, wo die Straße gerade wieder nach oben ziehen will und auf der linken Seite sich die letzte Tankstelle vor der Grenze zu Deutschland zeigt, dort geht es etwas unscheinbar rechts ab in Richtung Rehbach. Ein paar Bauernhäuser, 0,5km weiter in Steig, rechts ab in Richtung Kläranlage. Das Gebäude der Kläranlage sieht aus, als wäre es das Kurhaus von Schattwald ;-). Wir fahren nun immer dem Sträßchen nach bis an das Ende des Vils Stausee. Auch heute ist nur wenig Wasser übrig für den sonst so gewaltigen Vilsfall.

Diesen Ausgangspunkt hatte ich ausgewählt, weil er in der Runde der tiefstgelegenste Punkt ist und der Vilsfall auch mit wenig Wasser sehenswert ist. Man könnte aber genauso gut am Moorweiher Floschen parken, was den Rundgang ein wenig abkürzt. Wir wandern auf der wenig befahrenen Straße entlang am Stausee nach Steig zurück.

Rückblick hinunter auf das Sträßchen zum Vilsstausee mit der Abzweigung zum Klärwerk. Wir sind den landwirtschaftlichen Spuren am Waldrand durch die Wiese gefolgt, mussten zur Strafe dann den Stacheldrahtzaun überwinden. Man kann aber auch die Straße weiter wandern und dann wieder links halten unmittelbar vor dem Haus mit dem tüchtigen Wachhund.

Rückblick auf Schattwald. Das weithin weiß leuchtende Umspannhäuschen, ein wichtiger Orientierungspunkt unserer Rundwanderung, denn etwas unterhalb liegt der Vilsfall, unser Ausgangsort..
Nur ein kurzer, steiler Anstieg, um die Jochstraße überqueren zu können, dann geht es gemütlich weiter nach oben. Wir blicken hinunter auf das Umspannhäschen, rechts davon der markante Felsabbruch zum Vilsfall, darüber der Weg, den wir schon einmal bei einer Umrundung des Vilsfall gegangen sind.

Im Osten unser Einstein. Kraftvoll wie das Pferd die Wettertanne (eigentlich eine Fichte) zieht - als ob sie uns an die Mühsale der damaligen Salztransporte erinnern wollten.

Die Grenze, der Scheitelpunkt unseres Rundweg ist erreicht. Wir wandern links den Weg hinunter und treffen gleich nach der Biegung auf folgenden Wegweiser.

Direkt bei der Bushaltestelle beginnt der Winfried Georg Sebald Weg mit dem wild- romantischen Alpsteigtobel, wo sich die ersten beiden Gedenk-Stellen befinden. Die dritte Station folgt an der kunstvoll renovierten Krummenbacher Kapelle. 
     Winfried Georg Sebald,  wurde am 18.5.1944 in Wertach. Mit seinem Werk "Schwindel  Gefühle" wurde er als Schriftsteller bekannt. In der Erzählung "Il ritorno in Patria", in dem genannten Werk, verarbeitet Sebald Bruchstücke seiner Erinnerung an die Kindheit in Wertach. Der Literat W.G. Sebald hat nach seinem Abitur das Allgäu verlassen. Er wurde zu einem der international renommiertesten deutschen Autoren.  Jahrzehnte lehrte er an der englischen Universität Norwich Literaturwissenschaften.
     Zur Erinnerung an den Schriftsteller wurde der Weg von Oberjoch über Unterjoch - die Sorgalpen bis zum Geburtshaus als "Sebald-Weg" bezeichnet und von der Gemeinde Wertach gestaltet. Dieses Wegstück ist in der Erzählung "Il ritorno in patria" genau beschrieben. Auf sechs Stelen sind Textstücke aus dem Werk zu lesen, die sich genau auf den jeweiligen topographischen Punkt beziehen, sozusagen am "Originalschauplatz" liegen. 
     Am 14.12.2001 kam W. G. Sebald überraschend durch einen Autounfall ums Leben. 

Der Alpsteigtobel ist ein angenehm zu wandernder Mini-Tobel mit niedlichem Wasserspielen. Leider wurde die untere Hälfte fast ausgeholzt und auf der gegenüberliegenden Seite durch eine neu angelegte Holzwirtschafts-Fahrbahn verunstaltet. Die romantisch beschriebenen Stellen von Licht und Dunkelheit, besonders die "Kanzel und der Wasserfall" treffen eher auf die Stuibenfälle bei Reutte zu, denn auf dieses Tobelchen. Interessant die für Mountinebiker extra angelegten Viehsperren, die ohne anzuhalten passierbar sind und zum d'rüber "Schanzen" einladen.

Die Krummenbacher Kapelle ist zugänglich. Ein herzliches "Vergelt's Gott" all denen, die auf dieses Kleinod aufpassen. 

Eine interessante Votivtafel erinnert beim Verlassen der Kapelle an den glücklichen Ausgang eines unbedachten Steinwurfes. 

  

spannt die Möglichkeit von Leib-, Veits- (Veitstanz) bis  Viehschaden. Wer kennt die Lösung?

Wir verlassen den W.G.Sebaldweg und wandern rechts an der Kapelle vorbei ca. 5 min. nordwärts. 

Der nächste Hof wird hinten rechts umwandert und wir folgen dem Schild in Richtung Rehbach. Hinweis: Der unbeschilderte, 2 Landwirtschaftsweg in Richtung Osten führt wahrscheinlich schöner bis zum Moorweiher und ist in der Karte eingezeichnet. Wir hatten den beschilderten, sichereren, aber auch etwas weiteren und leider geteerten Straßen-Weg gewählt.

Und wieder rechts, in Richtung Schattwald. Wer hat Wegweiser abgerissen und warum? .....

Der Weg führt uns am Moorweiher Floschen vorbei. Wir folgen den entgegenkommenden Radfahrern nach rechts und sind nach wenigen Schritten bei einer gemütlichen Bank. 

Ausgeruht und sattgesehen verlassen wir wieder den Floschen und kommen am Ditsche Stadel vorbei. Noch ein kurzes Stück in Richtung Schattwald, dann biegen wir rechtwinklig links in einen  landwirtschaftlichen Wiesenweg ein. Zielpunkt ist die rechts liegende Hügelnase neben dem weit, weiß leuchtenden Umspannhäuschen. Ein Wiesentrampelpfad beugt sich nicht mehr den rechtwinklig verlaufenden Feldwegen, sondern steuert direkt die Aussichtsbank über dem Vilsstausee an. 
Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung hinunter zum brav wartendem Auto am Vilsfall.

Anschließende Touren:
• Rehbach Schleierfälle Herbst (Tannheimer Tal)
• Vilsfälle 2003 und 2005 (Tannheimer Tal)

Ähnliche Touren:
• Hinanger WF-Leybachtobel 2002 und 2006 (Sonthofen)
Eistobel (Maierhöfen)
Faltenbach Tobel (Oberstdorf)
Burgstall - Falltobel (Niedersonthofen)
Laintalwasserfälle (Mittenwald)
Schwarzwassertal - Kesselbachfälle (Kleinwalsertal)

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