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Wertachwanderung im Bereich Nesselwang - Oy-Mittelberg
Von der Wallfahrtskirche Maria Rain zur Wertach hinunter,
unter der Autobahnbrücke hindurch und zurück über den Höhenweg
wieder nach Maria RainWir fahren von Füssen über Nesselwang in Richtung Kempten und biegen hinter der Wertachbrücke (vor der Kreuzung mit der B310) rechts ab nach Maria Rain. Wir fahren durch den Ort und stellen das Auto kurz hinter der Ortsgrenze ab und gehen zurück zur Kirche.
Vor der Kirche steht auf dem Wegweiser ein Wanderer, als ob er nicht genau weiß, wohin er gehen wird. "Wohin soll ich mich wenden ... " kommt mir der Anfang der Schubertmesse in den Sinn und es kein schlechter Tipp, sich aller Ruhe erst einmal in die Kirche zu begeben, eine Weile still in eine Bank zu setzen und den Raum auf sich einwirken zu lassen.
Schon im 11. Jahrhundert soll hier eine Kapelle gestanden haben. Die heutige spätgotische Kirche wurde 1496 angesichts der wachsenden Wallfahrt gebaut. Besonders schön ist der Hochaltar aus dem Jahr 1519 des Kemptener Meisters Jakob Schick.
Die Innenausstattung wird dem Pfaffenwinkel zugerecht, in dem wir mit kostbaren Kirchen nur so gesegnet sind. Und jedes Juwel besitzt dennoch seine Eigenheiten, nichts ist gleich und lässt sich auch sehr schwer vergleichen. Was ist schöner, bäuerliche Malerei oder die der Barock oder Rococo-Künstler, zarter oder gewaltiger Stuck, Gold oder Marmor ..... ?
Der Adler (Evangelist Johannes. Adler. Evangelist Lukas. Stier. Evangelist Markus. Löwe.Evangelist Matthäus. Engel, Mensch ) von der Kanzel und Jesu Stärkung im Garten Gethsemane vom Nordeingang sollen nur als Apetithappen dienen. Auch nicht oder andersgläubigen stehen die Kirchen offen, doch bitten wir immer um den Respekt vor unseren Heiligtümern, der sich darin ausdrückt, das man in ihnen nichts verzehrt oder gar raucht, sich nicht unnötig laut unterhält, nichts berührt und nicht den Altarraum oder gar hinter die Altäre tritt. Wer sich verhält wie ein lieber Besucher braucht keine Schwellenangst haben.
In Richtung Nesselwang geht es nun auf einer steilen Forstsraße hinab in's Wertachtal. Natürlich hat das Marterl mein Interesse geweckt und ich war, als ich das Türchen geöffnet hatte, überrascht über diesen netten Spruch.
"Bei all deinen
Wanderungen und übermütigen Sprüngen
vergiss nicht die vier letzten
Dinge:
Wirf keinen Stein die
Halde hinunter.
Tu deinem Nächsten keinen Schaden an.
Lass dich zwischendurch
vom Wühlen und Arbeiten ablenken und ruhe aus.
Denke an deinen Herrgott,
- an die Ewigkeit
Bete ein wenig, - danke
für dein Leben.
Zum Loben und Lachen ist es dir gegeben.
Lass mir ja meine
Umzäunung in Ruhe
vergiss nichts, - und mach das Türlein zu! ;-)
Die Überdachte Wertach-Fußgängerbrücke
Nach der Brücke gehe ich noch ein kurzes Stück in Richtung Nesselwang und halte mich dann links über einen Steg und wandere dann an der Wertach Fluss abwärts. Bald erreiche ich den nächsten Wegweiser.
Immer wieder faszinierend, die Autobahnbrücke der A7.
Ein wenig verwirrend, der Wegweiser, aber einleuchtend, dass man hier hinauf ebenfalls nach Nesselwang Schneidbach kommt. Könnte auch ein netter Rundgang (3km lang) sein, wenn man sein Auto in Schneidbach parken würde. Ich wandere aber weiter die Wertach Fluss abwärts bis zu diesem Steg. Die nächste Überquerung der Wertach ist eine Hängebrücke, die ich leider wegen dem hohen Schnee nicht erreichen konnte. Laut Karte führt ein Pfad am Fluss entlang - werde ich im Frühsommer näher untersuchen.
Ein Kohlebergwerk? Kaum zu glauben. Ein schmaler Pfad führt mich nun Fluss aufwärts am entgegengesetzten Ufer nach Maria Rain.
Der Pfad endet kurz vor der Autobahnbrücke, unter der ich nun hindurch wandere.
In Sekunden fahren wir mit unseren Autos darüber hinweg und werden kaum noch der Natur gewahr, die darunter verborgen ist.
Auf der Straße nach Maria Rain treffen wir wieder auf unser Auto.
Ganz in der Nähe der Kirche, bei der "Sennerei Genossenschaft" steht dieses kunstvolle Kreuz. "Herrgott, wie die Zeit vergeht!"
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