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Gotische Kapellen

Zell und Genhofen


Stephanskapelle in Genhofen bei Stiefenhofen

29. September 2007

Für mehr Informationen, die weiss umrandeten Bilder bitte anklicken.

Das kleine Dorf Genhofen, welches in Rufweite von Oberstaufen gelegen ist, gehört noch zu Stiefenhofen. Hier steht die gedrungene gotische Kirche St. Stephan am Fuße des berüchtigten Hahnschenkels, einer für Pferdefuhrwerke schwer zu nehmende Steilstrecke der Salzstraße, die früher von Oberstaufen nach Weiler führte. Als Zeitpunkt der Entstehung der Kirche von Genhofen ist das beginnende 14. Jahrhundet anzunehmen. Der Hufschmied sorgte für neue Hufeisen und Vorspann, um den Hahnschenkel bezwingen zu können. Selbst heute noch ist er bedeutend für die Kirche - er hat den Schlüssel.

Das spätgotische Astkreuz auf der Emporebrüstung ist auf etwa 1480 zu datieren, die Holzdecke wurde bei der Renovierung 1938/1940 eingezogen. Aus der gleichen Zeit stammen die Malereien an der Emporebrüstung. Sie haben alle zusammen was mit der Passion Christi zu tun: Wasserkanne, Schilfrohr, Hahn, Geißel, Hammer etc.

Die Kreuzwegstationen sind auf die 2. Hälfte des 18. Jahunderts zu datieren. Zum Vergrössern bitte anklicken.

Die berühmte eiserne Sakristei Türe mit Hufeisen als Votivgaben zeigt die Jahreszahl 1566. Gleich daneben ist die Jahreszahl 1495 eingeritzt. Das Jahr, an dem wohl der spätgotische Chor angebaut wurde. Das Uhrwerk wurde kurz nach 1600 gefertigt, 1700 modernisiert. Bild links bitte anklicken!

Einzigartig ist der von Adam Schlan(t)z im Jahre 1523 vollendete Hauptaltar mit den schön gearbeiteten Figuren der Muttergottes, der Heiligen Ulrich, Wendelin, Elegius und Sylvester.



Die Blumensträuße harmonieren mit dem Altar.


Am eigenartigsten ist der linke Seitenaltar gearbeitet. Er zeigt die hl. Anna, St. Stephanus und St. Rochus. Interessant sind die Darstellungen auf den Flügeln. Im rechten Altar stehen die Heiligen Wendelin, Margarete und Vitus. Recht interessant ist auch die ornamentale Freskomalerei mit Wappen, Jagdszenen, Sonnenkreuzen und Drudenfüßen, vorchristliche Kultzeichen und Symbole darstellend.

Links oben - gekreuzte Wolfshaken - sind an mehreren Stellen der Kapelle zu finden - haben keinen germanischen Ursprung! Mit etwas Phantasie könnte in dieser Umrahmung glühende Eisenstäbe gesehen werden. Dieses Zeichen dürfte ein Hinweis auf den Stifter der Bilder sein, den damaligen Schmid von Genhofen. Er hat sich mit seiner Hausmarke auch in der Mitte der Sakristei Türe verewigt (sieh oben)

Ein Platz für die innere Einkehr - In Sichtweite Oberstaufen, St.Bartholomäus Kapelle in Zell und die Nagelfluhkette mit Hochgrat, Rindalphorn, Buralpkopf.

Ist die Kapelle geöffnet? Die roten Fähnchen am Regenrohr (oben)
verraten es. Den Schlüssel gibt es in der Schmiede Werkstätte (Unten) gegenüber.

Im Hintergrund die Nagelfluhkette, hier mit Rindalphorn (re) und Buralpkopf (li)


Kunst aus verwerteten Resten unserer Zivilisation. Der Kunst- und Stil Kontrast zur gotischen Kappelle ist beträchtlich.

Mehr Informationen finden Sie in dem Kirchenführer vom Kunstverlag Fink - Autor Herbert Mader - Stiefenhofen

Vergleichbare Touren:
Bruder Klaus Kapelle (Hagspiel - Oberstaufen)
St.Bartolomäus Kapelle in Zell (Zell - Oberstaufen)

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Die wichtigsten Ortsinformationen von Stiefenhofen im Westallgäu in einer Kurzübersicht.

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