Thaneller Teil 2: Werner Riezler Steig auf den Thaneller. |
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Mag sein, dass richtige Bergsteiger lächeln, wenn ich schreibe, dass diese Kletteroute an mein persönliches Limit gegangen ist. Vielleicht lag es auch wirklich nur daran, dass Schneefelder den "normalen" Weg zum Teil verdeckten und schwieriger zu überwinden waren, als so manche, für mich schier unüberwindlich eingeschätzte Kletterei durch den Fels, der dazu noch sehr brüchig war. Warum ich dennoch nicht umgekehrt bin, lag daran, dass ich schon beim ersten Schritt über das erste, kleine Schneefeld in der Nordwand, dass ich überquert hatte, nicht mehr den Mut fand, dies nach unten überqueren zu können. Hinauf geht es halt doch einfacher. Außerdem wusste ich, dass eine verhältnismäßig einfache, "normale" Route vom Gipfel aus nach Berwang führt, und dort stand mein Auto. Nach jeder, "Gott sei Dank", heil überstandenen Hürde folgte eine Neue, ein wenig schwierigere Überraschung. "Ich muss es nach Oben schaffen, oder die Bergwacht rufen," war mehr als ein mal mein Gedanke. Man sollte halt immer nur mit einem Bergkameraden gehen, der so eine Tour schon kennt und, in diesem Falle hätte eine Seillänge von 15m zur Sicherung, völlig genügt. Heute bin ich natürlich glücklich über die wunderschönen Bilder, die im Internet nur einen billigen Abklatsch dessen sein können, was ich gesehen und erlebt habe. |
Das "Thaneller Kar". Der Weg führte in Serpentinen hinauf und führte links an der unteren Felswand hinen in die Wand.
In der Ferne die Rote Flüh, Gimpel und Köllensitze.
Die Felsspalte ist zu eng, als dass man in ihr hinauf klettern kann. Man muss über die rechte Kante hinauf klettern und kann sich am Stahlseil dabei sichern.
Im Hintergrund der Säuling, davor einige Häuser von Reutte.
Blick hinein ins Lechtal. Bei der Begegnung dachte ich schon, dass ich das Schlimmste hinter mir hätte. "Alle Achtung, Kleine - du hast es großartig gemeistert und kannst stolz auf deinen Vater sein". Nicht auszudenken, was hier hätte passieren können.
Und immer wieder ein Blick auf den Plansee, der wie ein Fjord zwischen den Bergen liegt.
Glatte Felswände und unzählige kleine und große Felsskupturen.
Auf dem Foto sieht es relativ einfach aus, ist aber nur für "gut Geübte" einfach. Ein Sturz aus 3- bis 5m Höhe auf abschüssige Felsen ist kein Kinderspiel.
Gipfelblick / Gipfelglück
"Mein Gott, wie schön ist Deine Welt"
Genau um 14.16 Uhr habe ich das Bild vom Wegweiser der Kreuzung Thanellerkar gemacht. 17.55 Uhr das erste Foto am Gipfelkreuz.
Nun aber hinunter. Nach diesem langen Anmarsch galt es, die Kräfte ein zu teilen und im Schneckentempo einen Fuß vor den anderen zu setzen, denn meine Beinmuskeln wollten zum Streik ansetzen.
Der Weg hinunter verlief einfach in vielen Serpentinen aus der Felsregion hinein in die Latschen und dann durch viel Wald hinunter nach Berwang. Unten fotografierte ich im Abstand von 5 min die beiden Wegweiser, anscheinend gilt das eine für die Bergwacht und das andere für die Touristen :-).
Ein erlebnisreicher Tag mit gutem Ausgang ist Grund genug, dem Herrn zu danken.
1.Teil der Wanderung: Thaneller Aufstieg
Weitere Plansee Touren:
Plansee - Schrofennas - Tauern - Archbach
Plansee - Schönjöchle - Plansee
Plansee - Geierköpfe - Plansee
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