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Bei den drei Wassern - Neuweidbach, Schoberbach, Schellenbach
(Forstweg, Wasserweg, Prügeltal)
13. Juni 2005
Eine abenteuerliche Bachbettwanderung mit 3 brisanten Schluchtengen.
Ausgerüstet mit Knöchel hohen "Winterstiefeln" zum Schnüren, welche eine gute, rutschfeste Gummisohle hatten, aber im allgemeinen eher der Mülltonne zugeordnet werden konnten, dicke Strümpfe, Mikrofaser Hosen, Mikrofaser Hemd und Pulli und Unterwäsche ebenfalls aus Mikrofaser, einen kleinen Rucksack mit einem kurzen Seil (15m) zur Sicherheit, Verbandspäckchen für Radfahrer, 0,5l Getränk und ein paar Kekse und natürlich die Fotoausrüstung, so sind wir zu zweit zur Expedition Neuweidschlucht aufgebrochen. Auf früheren Bachbetterkundungen hatte sich die Mikrofaser sehr gut bewährt, weil sie im Gegensatz zur Baumwolle etc. die Nässe nicht fest hält und relativ schnell wieder "trocken" wird.
Ausgangsort war der Ort "Am Plansee" (P), von dem wir mit dem Fahrrad auf dem Forstweg (1) in Richtung Grießen (ehem. Zollamt an der Strecke Ehrwald - Garmisch) abgefahren sind.
An der Kreuzung, von (2) kommend, bevor es in's Tal hinunter geht (blaues Fahhrad), sollte man der Verführung widerstehen, mit dem Rad hinunter zu fahren und zu Fuß hinunter wandern, denn sonst muss man, wenn man die ganze Schlucht geschafft hat, sein Fahrrad wieder unten abholen ;-). Am Kreuzungspunkt "Bei den drei Wassern", das sind die drei Bäche, welche die Neidernach auf den Weg bringen, durchwaten wir den Schellbach (hier geht es auch in den Schoberbach) und steigen ein in die Schluchtenwelt des Neuweidbach. Es macht wenig Sinn, die Schuhe trocken halten zu wollen, denn sehr schnell merkt man, dass der sicherste Weg der des Bachlaufes ist, also "im Wasser" verläuft.
Darf ich mich vorstellen: "Ich bin die Nessi vom Neuweidbach."
Den Wasserstand sollten man sich gut einprägen (1), denn nur bei weniger Wasser ist die Schlucht zu "durchwaten". Von hier aus geht es in den Schoberbach
Schon bald beginnen die Felswände, näher zusammen zu rücken und das erste Hindernis (2) zwingt einen schon knietief durch's kalte Wasser.
Die Unterhose ist noch trocken geblieben. Hin und Wieder bietet es sich an, etwas an der Seite in die Höhe zu klettern, um eine Stromschnelle zu umgehen. Manchmal ergibt sich daraus aber nur ein schöner Aussichtspunkt und man muss wieder zurück und doch durchs Wasser. (3)
Es war spannend bis zum Schluss. Hinter jeder Biegung konnte ein unüberwindlicher Wasserfall das Ende der Exkursion bedeuten, aber alle waren nicht höher als 2 Meter und es gab immer eine Möglichkeit, weiter zu kommen.
Einfach hat es uns der Neuweidbach nicht gemacht. Wahrscheinlich hat das abebbende Wasser die Felsen erst vor kurzem frei gegeben, weil sie noch ohne Algenbewuchs relativ griffig für die Schuhe waren.
Immer wieder gibt es nach einer engen Stelle wieder ein breiteres Bachbett. Auf dem Kiesbett legen wir die größte Strecke von den 3300m zurück. Man freut sich richtig, die heißgelaufenen, nassen Füße wieder im Wasser kühlen zu können.
Eine filmreife Baumstammbrücke muss man überqueren, auch, wenn es völlig sinnlos ist. Es führt weder rechts noch links ein Pfad hinauf. Es hat sich auch kein Robin Hood sehen lassen, mit dem man sich hätte messen können.
In etwa 100m Höhe die Brücken der Forststraße, von der ich letzte Woche herunter geschaut hatte und über die wir wieder zurück wandern wollen.
Ja, wer hat denn da dem müden Wanderer eine Liege über's Wasser gespannt? Fest verkeilt hatte sich der Weiderost und war dazu sogar recht bequem. (4)
Vom links mündet ein namenloser Bach mit einer ähnlichen Schlucht in den Neuweidbach. Für dieses Mal wenden wir uns gleich der letzten und größten Herausforderung zu. (5)
Was für meinen Freund gut zu bewältigen war, wurde für mich schon zum echten Problem.
Der Wasserfall hat einen Gumpen gegraben, dessen Boden ich nicht ertasten konnte. Bis zum Bauchnabel habe ich mich herangetastet, dann einen mutigen Schritt in den schmalen Wasserfall, der mit anständigen Druck sich erfolglos gegen den Eindringling wehrte, dann mit Schwung zwischen die Felsen gespreizt und nach oben gedreht. Alles andere als elegant aber für mich erfolgreich.
Nach dieser Schwelle erschien mir alles ganz einfach.
Auf diese Leiter (6) traut sich nur ein Lebensmüder. Auch sie führt ins Nichts und ist zwecklos.
Noch eine letzte Ecke und das Tal weitet sich großartig. (7) Rechts kommt die Forststraße herunter,auf der wir wieder zu unseren Rädern zurück wanderten (blaues Rad) . Diese Forststraße führt auf der linken Seite des Neuweidbach weiter hinauf in das Prügeltal.
Siehe auch: Wanderung Plansee - Neuweidbach und Abstecher in das Prügeltal. Diese Wanderung ist auch Teil des Radweges nach Garmisch.
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