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Ausgangspunkt für diese "halbalpine" Runde ist der Parkplatz beim Alatsee. Wie schon der Schwärzerweg gehört auch die Ländescharte zu den beliebten Schmugglerwegen. Wir halten uns nach dem Gasthaus links in Richtung Bad Faulenbach und gehen den "Trimm dich Pfad" hinunter bis zur Abzweigung "Ländescharte".
Ca. 2 km vom Parkplatz entfernt, nach dem wir die Starkstromleitungen unterwandert haben, geht es links hinein bis an die Felswand. Der Weg leitet uns durch die "Ländescharte".
Bevor es richtig abwärts zum Ländeweg geht, bin ich rechts den schmalen Pfad gefolgt.
Es geht auch ein Pfad links hinauf, wahrscheinlich zum Schwärzerweg. Die Kreuzung ist nicht beschildert, nur das rote Schild weist dorthin, wo ich her gekommen bin.
Kurz vor dem rot-weiß gestrichenen Hochspannungsmasten, zu dem ich einen Abstecher gemacht habe, führt der kaum noch zu erkennende Pfad im Schotterfeld nach oben.
Davon, dass dieser Pfad wohl kaum benutzt wird, zeig das "Farbenlager". Ist es vergessen worden oder wird es noch aufgeräumt? Bin gespannt, wie lange es dort liegen bleibt. Sagen Sie mir bescheid, wenn Sie daran vorbei kommen?
Ab und zu zeigt sich in dieser Wiese noch ein Pfad, aber nicht mehr eindeutig. Am Scheitelpunkt angelangt geht es nach Links weiter in Richtung Salober. Der Pfad wird wieder besser erkennbar, die Grenzsteine begleiten uns nun ständig.
In sanften, manchmal auch schroffer werdenden Wellen führt der Grenzpfad über den 1023m hohen Vilser Berg.
Um die Aussicht auf den Hopfensee oder gegenüber auf Vils, mit seinem riesigen Steinbruch und den Vilser Kegel oder Aggenstein zu genießen muss man ab und zu mal rechts oder links einen Abstecher zur Steilkante machen.
Vor uns die Serpentine zur Saloberalp. Blick auf Weißensee.
An diesem Grenzstein fällt der Berg so steil ab, dass ich mich entschließe, einen sichereren Weg auf der linken Seite durch den steilen Bergwald zu bahnen, um diese "Nase" zu umgehen.
Von der Ländescharte bis zur Vilserscharte sind es 2 lange Kilometer. Auf dem normalen Weg, der jetzt links um den Alatsee führt, kommen wir schnell voran und sind auch bald wieder am Auto.
Schön, dass heute die Grenze so offen ist, dass jedermann ohne großartige Kontrollen nüber und wieder rüber wechseln kann. Kaum Vorstellbar, dass dies früher einmal zu wilden Schießereien wegen geschmuggelten Zigaretten oder Schnaps geführt hat.
Neue Südtiroler Tageszeitung
Mi 4.9.2002 Nr. 176Schmuggler unter sich
Ein bisschen Nostalgie nach der Grenze hat die Grenzenlosigkeit doch noch übrig gelassen - zumindest die Nostalgie nach dem Adrenalinstoß beim Schmuggeln. Seit dem Schengen-Abkommen ist von diesem Kick bekanntlich nur mehr die Furcht vor der Radarfalle übrig geblieben und bei den ehemaligen Grenzgängern die Lust, alte Schmugglergeschichten zu erzählen. Die ideale Gelegenheit dafür bot das Brennerevent vom vergangenen Wochenende und diese wurde von den zahlreichen Politikern auch weidlich genutzt. Von Landesrat Bruno Hosp, über Michl Laimer bis Ferdinand Eberle outeten sich alle freimütig als ehemalige Kleinschmuggler.
(aus der Facharbeit von Stefan Heim / 1992)
Der Zollanschlußvertrag konnte aber auch andere Auswirkungen haben. Der Schmuggelhandel florierte natürlich trotz des Vertrages. Aus Österreich wurden alle möglichen Waren verbotenerweise "zollfrei" eingeführt. Die Studenten die in Innsbruck, Wien oder Italien studierten mussten hier auch oft herhalten und brachten natürlich alles mögliche mit. Sie mussten zur Uni ja noch zu Fuß laufen und es ging über den Gemstelpass oder andere "Schleichwege" um den "Finanzern" (Zöllnern) zu entkommen. Mein Opa hat auch noch viele Geschichten erzählt, u.a. wie man z.B. lebendige Schweine über die "Zollgrenze" geschmuggelt hat. Da wurde schon ab und zu scharf geschossen. Nach dem 2. Weltkrieg war der Schmuggel auch sehr verbreitet. Auch mein Vater war als 14-jähriger Bub unterwegs und man holte in dieser Zeit vor allem verschiedene Stoffe aus dem Bregenzerwald. Getragen wurde damals alles im "Rääf" (Rückentraggestell aus Holz).
Aber auch in der neueren Zeit konnte das passieren. Als wir (meine Brüder und ich) so 14-17 Jahre alt waren hatten wir zuhause Schafe. Wenn man Sie im Herbst von der Alpe brachte und schlachtete mussten die Felle zur Gerberei gebracht werden. Da in Weißenbach in Tirol für uns der beste Gerber war mussten die Felle dort hin gebracht werden. Da man aber die rohen Felle schlecht über die Grenze fahren konnte packten wir unsere Rucksäcke und oft stapften wir im Herbst schon durch ziemlich hohen Schnee über den Gemstelpass nach Hochkrumbach. Dort wurden wir von unseren Eltern mit dem Auto abgeholt. Es war klar dass wir immer vor diesen in Hochkrumbach waren, aber wir versuchten auch immer die Rekorde mit dem Laufen zu brechen. Außerdem fühlten wir uns immer als richtig alte Schmuggler, schließlich wurde davor immer noch der Opa ausgefragt wie es denn früher so beim Schmuggeln war. Da er natürlich einige "Schauergeschichten" zum Besten geben konnte hatten wir dann doch immer ein wenig Angst von einem Zöllner erwischt zu werden. Falls sich zufällig noch irgendjemand zu der Zeit ins Gebirge verirrte und noch einen grünen Anorak anhatte und vielleicht noch ein Schäferhund dabei war, dann bekamen wir es doch noch ein wenig mit der Angst zu tun. Jaja die guten alten Zeiten.
Anschlussrouten:
Der Alatsee und Alatsee - Ländescharte
Ländescharte - Burg Vilsegg - Salober - Kobelweg (Winter und Sommer)
Kobelsteig
Schwärzerweg
Falkenstein - Saloberalp - Alatsee
Pfronten - Alatsee
Weißensee Süd-Rund-TourFür alpine Einsteiger in die alpine Wanderregionen empfehle ich folgende Touren mit sogenannten Schlüsselstellen zum Schnuppern mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad:
1. Ländescharte - kurze seilgesicherte Stelle
2. Blindsee - kurze seilgesicherte Stelle mit freiem Blick in die Tiefe
3. Rosengartenschlucht - kurze seilgesicherte Stelle
4. Sightseeing Hornburg - ungesicherter Pfad
5. Kofel - leichter Klettersteig mit Blick in die Tiefe
6. Gelbe Wand Schrofen Klettersteig - leichter, längerer Klettersteig mit Blick in die Tiefe
7. Rote Flüh - Kondition mit leichtem Klettersteig
8. Ettaler Mandel - etwas längerer Klettersteig mit Blick in die Tiefe
9. Tauern Spitz - Tauern - Schrofennäs - Plansee Anspruch an Kondition und Orientierung
10. Werner Riezler Steig Anspruch an Kondition und leichter KlettersteigWeiter würden nun richtige Klettersteige mit ihren verschiedenen Schwierigkeitsgraden bzw. richtige Klettertouren führen.
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