Wanderregion Breitachklamm 07. Mai 2003, 23. Januar 2005 und 09. April 2007 |
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Das Naturdenkmal "Judenkirche" 14. Juni 2004 |
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Das Bild einer alten Postkarte aus der Sammlung meines ehemaligen Schulkameraden Alex Rößle von Oberstdorf hat mich so fasziniert, dass ich die dieses Naturdenkmal aufgesucht habe. Die "Judenkirche" ist auch als Felsendom oder Felsentor in den Landkarten als Naturdenkmal eingetragen. |
Der Wanderweg beginnt bei der Tiefenbacher Pfarrkirche.
Hier hat der aus Ungarn stammende Graf Christoff von Vojkffy in den Jahren von 1934 bis 38 Steinwerkzeuge aus der Mittleren Steinzeit ausgegraben. Ein paar Funde können Sie im Heimatmuseum Oberstdorf bewundern.
Unser Weg führt zuerst zu den südlichen Felsabstürzen am Ochsenberg, dem sog. Jehlefelsen entlang. Dort wurde ein neuer Klettergarten errichtet.
Oberhalb des Sanatoriums Wasach biegt der Weg scharf links in den Wald hinein und wir wandern steil hinauf zu einer einmaligen geologischen Besonderheit, der Judenkirche, einem natürliches Felstor.
Hier hat die Natur einen Raum geschaffen, welcher an die Ruine einer romanischen Kirche denken lässt. Besonders im Norden sind die Felswände etwas überhängend und bilden zum Torbogen einen annähernd rechteckigen Raum.
Mag sein, dass die abstruse Fantasie unserer Vorfahren über Juden, die man außerhalb der Gemeinschaft an mysteriösen Orten vermutet oder gewünscht hat, zu dem heute unglücklichen Namen "Judenkirche" geführt hat. Druidenkirche hätte mir da schon besser gefallen. Vielleicht wird sie und der Weg dorthin einmal als "Panoramaweg von Oberstdorf" entdeckt, ausgeholzt und als Spazierweg ausgebaut. Bis dahin bleibt dieser Ort ein Geheimtipp. Am 15. Mai 2007 wurde im Amtsblatt Oberallgäu Seite 30 die Judenkirche zum Naturdenkmal erklärt. Die Zeitung berichtete davon:
Die Breitachklamm.de ist jetzt als erste Seite der Reihe "Geopark Allgäu" online (Sept.2004)
Alex Rößle von Oberstdorf-Online.de über die Judenkirche
Siehe auch Naturdenkmal "Breitachklamm" und seine "Geschichte".
2009 habe ich folgende Mail erhalten:
Sehr geehrter Herr Hartmann,
ich bin eine begeisterte Leserin Ihrer wunderbar informativen Internetseite. Die Gegend um Oberstdorf kenne ich gut, da meine Großeltern lange Zeit in Langenwang wohnten und ich in meiner Kind- und Jugendzeit dort meine Ferien verbracht habe. Inzwischen bin ich jährlich im Gasthof "Jägersberg" oberhalb von Langenwang.
Warum ich das schreibe: der ehemalige Wirt vom "Jägersberg", Herr Lottholz, erklärte uns, dass der Begriff "Judenkirche" eigendlich "In der Kirche" heißt, aber in der alten Sütterlinschrift das als "Ju den kirche" missverlesen wurde. Für mich eine einleuchtendere Erklärung als das verbreitete, daß sich die Juden heimlich zum Gottesdienst treffen mussten.
Mit herzlichen Grüßen
Sabine BanseWeitere Naturbrücken finden Sie: Kesselbachfälle (Kleinwalsertal), Kenzenhütte - Krähe - Bleckenau
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