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Vom Frauensee (965m) zur
Otto-Mayr-Hütte (1528 m) 7,2km

9./10. August 2004

Lieber Besuch hatte sich angesagt mit dem Wunsch, mit ihren Kindern, 8 und 9 Jahre alt, einmal auf einer richtigen Berghütte zu übernachten.

Wir fuhren mit dem Auto nach Reutte und weiter in Richtung Lechtal. Nach der Lechbrücke in Lechaschau rechts ab zum Frauensee (1) (965hm). Die Straße hinauf ist einspurig nur teilweise geteert, darf aber öffentlich befahren werden, was aus der Karte (Punktierte Linie) nicht hervor geht. 


       © Bayer. Vermessungsverwaltung

Um 10.00 h sind wir am Frauensee gestartet. 

     

Nach kurzem Anstieg wird der Weg zu einem Höhen-Wald-Weg mit abschnittsweise herrlicher Aussicht auf den Säuling und das Lechtal. Man könnte auch den Forstweg links um den See folgen, der bequemer, dafür aber auch etwas länger ist.

     

Die Forstwege und Straßen sind in der Regel ohne Schilder. Oben angelangt (2) muss man sich rechts nach unten halten. Wir wandern abwechselnd über Forstwege und Waldpfade. Dabei überqueren wir den ungewöhnlich ausgeschliffenen Sturzbach (3), der zur Bärenfalle hinunter fließt.

     

Hier trifft unser Weg auf eine Kehre der Forststraße (4), die von der Bärenfalle herauf kommt - eine beliebte Mountainbikeroute im Raintal. Jetzt geht es links Bergauf und bald treffen wir auf den Sababach (5), dem wir nun fortan folgen.

  

  

Allmählich tauchen die schroffen Berge auf und der Blick wandert immer wieder zu den Zacken und Türmen der Köllenspitze 2240hm. Eine ausgiebige Rast bei Musauer Alm 1190hm (6) stärkt uns für die letzte Etappe zur ca. 60 Min. entfernten Otto-Mayr-Hütte 1536hm (7). Wir können es kaum erwarten und nehmen den steilen Bergpfad hinauf zur Hütte.

  

  

Mittlerweile ist es 14.00 h geworden. Unser "Matratzenlager" hatten wir am Morgen telefonisch fest gebucht, was immer nur kurzfristig möglich ist. Nach einem guten Kaffee, wie man ihn sonst nur in Holland bekommt ;-) und einem deftigen Stück Apfelkuchen wandern wir vom Rucksack befreit den Weg zur Roten Flüh, bis wir die "Judenscharte", in der ich dieses Jahr schon gestanden hatte, sehen können.

  

Aus der Ferne grüßen uns die Gehrenspitze 2164hm, davor die Köllespitz, der Gimpel 2167hm und rechts davon Rote Flüh 2111hm. 

  

  

Berge wollen bezwungen werden, das gilt auch für einen Berg aus Spagetti. 

Abendsonne, Rotwein und die alten Jugendlieder bei Gitarrenbegleitung bis zur Hüttenruh um 10.00 h - Schön gemütlich war's.

  

  

Und schon einen Augenblick später ein allgemeines, beruhigendes Schnarchkonzert. 

6.00 h, die meisten Bergsteiger sind längst schon unterwegs, aber wir hatten nicht so viel vor und "alle Zeit der Welt". Natürlich haben wir nicht so gut geschlafen, wie im Bett zu Hause, aber das lag mehr an der aufregend ungewohnten Situation. Ich würde immer wieder das Matrazen-Lager dem Zimmer vorziehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit dampfendem Kaffee oder Kakao wanderten wir diesmal die Fahrstraße hinunter bis zur Musauer Alm.

    

Hier ging es rechts über die Wiese zur Brücke (8) des jungen Sababach und dann links in Richtung  Halejoch. Verwirrt standen wir nach einer Weile wieder einmal vor einer Kehre eines Forstwegs (9), der nicht in der Karte verzeichnet ist - und kein Wegweiser weit und breit, der uns sagte: "Nach oben oder unten." Nach oben zum Halejoch, war einstimmig die Meinung.

  

Angenehm steigend wand sich die Forststraße hinauf, bis wir den Bannwaldsee (10) sehen konnten. 

Nun eine Kehre und weiter, nun immer die Gehrenspitze vor Augen. 

  

Der Forstweg schien kein Ende nehmen zu wollen, als wir unerwartet einen Wegweiser (11), dazu noch von uns abgewandt, an einer Fichte entdeckten, zu dem ein Bergpfad  "zum Halejoch" führte. "Wetten, dass das nur eine Abkürzung ist!" - aber die Wette hätte ich verloren. Wir sind nicht mehr auf den Forstweg gestoßen. Ein wahrer Glücksfall, dass wir das Schild entdeckt hatten.

  

  

Der Bergpfad führte uns romantisch durch den Wald, über kleine Stücke Wiese, mal sanft und mal steil hinauf. Ein letzter Blick zurück in's Raintal (12) zur Otto-Mayr-Hütte, rechts die große Schlicke, auf der ich vergangener Woche stand. 

 

Kaum zu glauben, immer wieder dachte ich, das Halejoch (13) vor mir zu haben, aber es ging immer noch höher. Herrlich die Aussicht auf die Füssener Seen und den Halekopf. Eine große, frisch gemähte Wiese, in der sich der Pfad zu verlieren drohte, führte uns endlich über das Joch zur Schaller Kapelle. Gerne wäre ich noch auf den Gipfel des Halekopf 1761hm gestiegen, der nicht mehr weit entfernt und auf gleicher Höhe mit dem Joch lag, aber kein Pfad führte durch die Latschen. Nur eine einsame Gartenbank machte mich nachdenklich und brachte mich zum Schmunzeln, als ich mir vorgestellte, wie sich so ein paar kernige Tiroler wohl für ihre Großmutter   abgerackert haben. :-) 

    

     

Die Schaller Kapelle. 

Am unteren Rand der Almwiese die Hahle Hütte. (14) (Privat)

  

Und weiter geht's bergab zur Sulztaler Alm 1400hm (15) (privat). Ein geiziges Rinnsal, ein mürrischer, hölzerner Alpzwerg wacht darüber, spendet etwas Erfrischung. Noch ein kurzes Stück und wir erreichen den Forstweg, der uns in unendlich scheinenden Serpentinen zum Frauensee hinab führt. 

     

  

Ungefähr 15.30 h kühlten wir unsere Füße im See. Als ich am Nächsten Tag die Kinder fragte, ob wir das im nächsten Urlaub noch einmal machen, leuchteten ihre Augen und nickten eifrig mit dem Kopf. Was will man mehr?

(16)

Wir folgten der Forststraße und haben dadurch die Costaries-Kapelle verpasst. Wir hätten dem Schild: Costarieskapelle 1/4Std. folgen sollen, denn das nächste Schild: Costarieskapelle 10Min. wies den Weg nach oben, und dazu waren wir nicht mehr bereit. Es hat mir aber keine Ruhe gelassen, und habe ich 2 Tage später dieses Kleinod besucht.

Weiter kann man auch über die Otto-Mayr-Hütte, Große Schlicke zur Vilser Alm gelangen. Von dort geht es über das Füssener Jöchle nach Grän oder über den Alpstrudelfall nach Vils .

Zur Saba-Wasserfall-Wanderung: 2003, 2004 und 2006 westlicher Teil und östlicher Teil.

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